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Toxische Beziehung - zu mir selbst? Wie eine systemische Aufstellung die Ursachen zeigt

Wer besonders sensibel ist, spürt mehr als andere. Hochsensible Menschen spüren oft die inneren Verletzungen eines Partners und versuchen sie dann instinktiv durch bedingungslose Liebe zu heilen. Das ist zwar gut gemeint, doch Betroffene begeben sich damit nicht selten auf den Weg in eine toxische Beziehung. Die Ursache sind oft Gründe, die in uns selbst liegen und damit zu ungesunden Dynamiken in Beziehungen führen. Sie zu erkennen, ist der erste Schritt für eine umfassende Veränderung.

In toxischen Beziehungen finden üblicherweise ein (hoch)sensibler und ein Partner und einer mit narzisstischen Tendenzen zusammen. Narzisstische Tendenzen kennt jeder von uns. Sie sind mal mehr, mal weniger stark aufgeprägt. Wenn sie ein gewisses Maß übersteigen, kommt es zu Problemen im Miteinander.

Im Extremfall liegt eine narzisstische Persönlichkeitsstörung vor, die nicht behandelbar ist. Grundsätzlich geht es beim Narzissmus um übersteigerte Selbstliebe, mangelnde Kritikfähigkeit und verletzte (Selbstwert-)gefühle.

Durch die Abwertung des Partners versucht der Narzisst, seine eigene Position zu stärken. Unter ihrem Schutzpanzer sind narzisstisch veranlagte Menschen in Wahrheit oft tief verletzt. Das spürt der sensible Partner und versucht darum alles, um die Verletzung durch bedingungslose Liebe zu heilen – bis hin zur Selbstaufgabe.

Möglich wird sie, weil wir mit der Zeit in der Beziehung zum Partner eine gestörte Beziehung zu uns selbst entwickelt haben. Solch ein Prozess beginnt oft schleichend und meist vollkommen unbewusst. Es ist darum nicht leicht für Betroffene zu erkennen, worin der eigentliche Grund ihres Leidens überhaupt besteht. .

 

Familienaufstellung am Wochenende in Berlin: Immer wieder samstags biete ich systemische Aufstellungen zu unterschiedlichen Themen an.

Die Aufstellung eines Anliegens in der Gruppe berechne ich mit 160,00 €. Die Teilnahmegebühr für stellvertretende Beobachter beträgt 25,00 €. Interessierte senden mir eine Nachricht an mail@schuermann-solutions.de und erfahren im Anschluss alle weiteren Informationen.

 

Weshalb (hoch)-sensible Partner negative Gefühle oft in ungesunder Weise leben

Bereits schwach ausgeprägte narzisstische Züge in einem Menschen können ausreichend sein, um eine Paarbeziehungen massiv zu stören. Kommt es in solchen Beziehungen dann zu konflikthaften Situationen (die normal sind in Beziehungen), entsteht das Gefühl beim sensiblen Partner, falsch zu sein, falsche oder unangemessene Gefühle und Reaktionen zu zeigen.

(Hoch)sensible kennen solche Situationen nur allzu gut: Oft haben sie schon von Kindesbeinen an erfahren, dass es nicht leicht ist mit ihrem komplexen Wesen Verständnis in dieser Welt zu finden.

Das Selbstwertgefühl leidet unter dem steten Eindruck „irgendwie nicht richtig“ zu sein. In toxischen Beziehungen wird dieser Eindruck immer wieder von neuem aktualisiert, alte Erfahrungen werden durch den Partner ständig getriggert.

Sprüche wie „Nun hab dich mal nicht so“ oder „Leg nicht immer alles auf die Goldwaage“ führen zu Frust und Ärger. Bereits vorhandene Minderwertigkeitsgefühle werden so ständig genährt.

Gefühle wie Frust und Ärger werden von sensiblen und hochsensiblen Menschen aber kaum nach Außen getragen. Sie werden stattdessen auf andere, ungesunde Weise kompensiert.

Wenn sich schlechte Gefühle in sensiblen Menschen anstauen, entladen sie sich früher oder später in selbstschädigenden Verhaltensweisen.

Sensible Menschen leiden oft unsichtbar und im Stillen. Aus meiner Erfahrung als systemischer Therapeut bin ich zu der Ansicht gekommen, dass sich das selbstschädigende Verhalten von (hoch-)sensiblen Menschen am ehesten in einer (teilweisen) Selbstaufgabe ausdrückt - mit allen bekannten Konsequenzen wie Depression, Burn-out, Ängsten, einer ganzen Palette körperlicher Symptome und weiterer Befindlichkeitsstörungen.

Mit Selbstaufgabe ist gemeint, dass die eigene Persönlichkeit, das eigene Wohlergehen, auf eklatante Weise vernachlässigt oder zurückgestellt werden. Eigene Freude, Interessen, Hobbys und die eigene Persönlichkeitsentwicklung spielen keine oder kaum mehr eine Rolle.

Stattdessen liegen der Partner und dessen Bedürfnisse voll im Mittelpunkt des Interesses. Kurioserweise kann sich das für Betroffene sogar ganz selbstverständlich anfühlen, weil sie es oft gar nicht anders kennen.

Vielleicht mussten sie schon als Kinder in derartige Beziehungsrollen schlüpfen. Dann fühlt es sich seltsam vertraut und auf gewisse Weise sogar „gut“ an, einer anderen Person vollständig zu Diensten zu sein.

3 typische Anzeichen für eine toxische Beziehung

Stärker als andere neigen Hochsensible dazu, Schuld für Konflikte als erstes bei sich selbst zu suchen. Darum fällt es ihnen auch so schwer zu erkennen, wenn sie in einer toxischen Partnerschaft leben. Statt einen Partner beispielsweise direkt auf rücksichtsloses Verhalten aufmerksam zu machen, reimen sie sich lieber Entschuldigungen für sein schlechtes Benehmen zusammen: „Er hat es doch nicht so gemeint“, „eigentlich ist er ganz anders“ oder „ich bin ja auch anstrengend / kompliziert und muss noch mehr an mir selbst arbeiten“.

Ständige Kritik am Verhalten oder am Aussehen des Partners bis hin zu unterschwelligen oder direkten Beleidigungen, sind ein Merkmal für eine toxische Beziehung. Es gibt weitere Anzeichen, die Dir ein wichtiger Hinweis darauf sein können, dass Du in einer emotional missbräuchlichen Partnerschaft lebst.

1. Die Beziehung hat Dich verändert – zum Schlechten

Wenn wir länger mit einem Partner zusammen sind, verändert die Beziehung beide. In einer gesunden Beziehung haben beide ein ähnlich starkes Interesse daran, den anderen wohlwollend zu unterstützen. In einer toxischen Beziehung nimmt nur einer der Partner, während der andere immerzu gibt. Besonders wenn sie sich frisch verlieben oder sehr stark lieben, neigen Hochsensible dazu, sich selbst aufzugeben und nur noch in der Welt des anderen zu leben. Das anpassende Verhalten lässt auf Dauer ein Gefühl von innerer Leere und Sinnlosigkeit entstehen. Auf Dauer kann solch eine Verbindung krank machen, denn der Mangel in der Beziehung wird nach innen umgeleitet: Lang vernachlässigte Bedürfnisse und unerfüllte Wünsche machen sich nun körperlich und seelisch bemerkbar.

2. Der Partner verdrängt und projiziert seinen Schmerz

Narzissten und Menschen mit narzisstischen Zügen können sich nicht wirklich selbst fühlen. Ein empathischer Partner ist geneigt, diesen unerlösten, verdrängten Schmerz stellvertretend zu übernehmen. Drückt er den Schmerz aktiv aus, ist vom Narzissten aber kein Wort des Dankes zu erwarten. Im Gegenteil wird der empathische Partner nun als „schwierig“ oder als „psychisch krank“ problematisiert. In der Praxis beobachten ich diesen Effekt regelmäßig. Nicht ohne Grund landen gerade solche Menschen häufig in Therapien. Psychisch sind sie meist „vollkommen in Ordnung“, doch zuhause gibt es einen Partner, der ihnen das Leben schwer macht. Wer sich im Laufe seines Lebens immer wieder in solchen Verbindungen wiederfindet, sollte den Fokus weg vom Partner rücken und ihn stattdessen auf die toxische Beziehung zum eigenen Selbst lenken. Das ist notwendig, um das Muster zu durchbrechen und den Weg frei zu machen in ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben.

3. Dein Körper sendet Dir eindeutige Signale

Es ist ein Phänomen, was vermutlich auf die meisten Menschen zutreffend ist: Weit früher als der Kopf es uns mitteilt, zeigt der Körper es an, wenn wir uns mit etwas unwohl fühlen. Wenn Du Dich häufig körperlich unwohl in der Gegenwart Deines Partners fühlst, oder nachdem ihr Zeit miteinander verbracht habt, so ist das ein untrügliches Zeichen für ein toxisches Beziehungsmuster. Vielleicht leidest Du an Magenschmerzen, oder an Rückenschmerzen.

Fühlst Dich müde, ausgelaugt und erschöpft. Vielleicht sind es Kopfschmerzen, Migräne, oder Übelkeit. Eigentlich spielt es keine Rolle, was genau es ist: Sobald Dein Körper regelmäßig mit psychosomatischen Stresssymptomen reagiert, ist es Zeit für eine Veränderung. Das kann bedeuten, an der Beziehung zu arbeiten – oder sich notfalls vom toxischen Partner zu lösen.

Kann eine toxische Beziehung zu sich selbst wieder gesund werden?

Tiefgreifende Veränderungen fallen den meisten Menschen verständlicherweise nicht leicht. Erkennen, was wirklich schief läuft und warum genau es das tut, ist der erste Schritt, um wieder eine gesunde Beziehung zu sich selbst aufzubauen. Vielleicht sind kleine Schritte nötig, doch kleine Schritte in die richtige Richtung sind besser, als gar keine. Eine systemische Aufstellung ist in der Lage, die Ursachen von gestörten Mustern in Beziehungen aufzudecken. Häufig liegen sie in der Vergangenheit, nicht selten in Verletzungen aus der Kindheit, wie wiederholten Mobbingerfahrungen und Abweisungen, begründet.

Solche Erfahrungen prägen sich in der Seele ein. Sie machen es schwer, eine gesunde Beziehung zu sich selbst zu entwickeln und vor allem diese auch aufrecht zu erhalten. Denn leider zieht uns unser Unbewusstes immer wieder zu Partnern, die uns nicht gut tun. Unsere Psyche sucht instinktiv immer das Vertraute, mag es auch noch so schlecht und schädigend sein. Es gilt, diesen Kreislauf zu durchbrechen, wenn wir endlich frei sein wollen und uns selbst endlich lieben lernen wollen.

 

Familienaufstellung am Wochenende in Berlin: „Die toxische Beziehung zu mir selbst“ ist immer mal wieder Thema meiner Aufstellungstage in der Gruppe. Das Seminar ist sowohl für Menschen in Paarbeziehungen, als auch für Alleinstehende geeignet!

Interessierte senden mir eine Nachricht an mail@schuermann-solutions.de und erfahren im Anschluss alle weiteren Informationen.

 

 
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