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Selbstliebe: Was sie verhindert und wie sie doch noch gelingen kann

Bedingungslose Liebe als Kind erfahren zu haben, ist die wohl wichtigste Zutat zur Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins. Waren die eigenen Eltern nicht in der Lage, bedingungslose Liebe zu geben, können eine oder mehrere systemische Aufstellung heilsam sein: Die Methode macht es möglich, uneingeschränkte Liebe nachträglich zu erfahren.

Geschehenes lässt sich nicht ungeschehen machen. Für viele Menschen, die früh oder wiederholt verletzt wurden, wird es immer eine Anstrengung bedeuten, anderen Vertrauen zu schenken. Liebe geben und Liebe zulassen, ist dann einfach nicht leicht.


Mangelnde Selbstliebe - häufig ist ein Aufwachsen mit gefühlskalten oder rigiden Eltern der Grund, weshalb Menschen es nicht schaffen, sich selbst zu lieben. Schlimmstenfalls war Liebe in der Kindheit an Bedingungen geknüpft gewesen, die ein Kind kaum auszuhalten in der Lage ist. Ist das Urvertrauen eines kleinen Lebewesens zerstört worden, fällt es ihm natürlich auch später im Leben schwer, vertrauensvolle Bindungen zu anderen Menschen aufzubauen oder zu halten, die heilsam sein könnten.

Erschwerend hinzu kommt, dass wer emotionalen oder körperlichen Missbrauch erleben musste, sich oft selbst die Schuld an dem gibt, was geschah. Es stellt sich die Überzeugung ein, nichts Wert zu sein und es nicht anders verdient zu haben. So bleibt häufig auch als Erwachsener noch ein tiefes Gefühl der Scham im System erhalten.

Die Wahrheit aber ist, dass einem Kind die Abgrenzungsmöglichkeiten eines Erwachsenen und eine distanzierte Sicht auf das Geschehen nicht zur Verfügung stehen und deshalb niemals von einer Schuld beim Kind gesprochen werden kann.

Aufstellungsarbeit: Bevor wir andere wirklich lieben können, müssen wir uns selbst lieben lernen!

Was bleibt, ist trotzdem eine tiefe Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. Solange wir uns aber nicht selbst annehmen und selbst lieben können, sind wir nicht in der Lage, gut tuende und vertrauensvolle Beziehungen zu finden. Wir bleiben darauf angewiesen, bedingungslose Liebe im Außen zu suchen, die wir aber eigentlich zuerst in uns selbst finden müssten.

Oft führt das in Konsequenz zu einer unglücklichen Partnerwahl, die alte Beziehungsmuster unserer Kindheit erst Recht aktiviert. Es besteht dann das hohe Risiko auch genau so verletzt zu werden, wie damals.

Leider kann unser menschliches Bedürfnis nach echter, vertrauensvoller Bindung mit der Aufrechterhaltung von in Wahrheit schädlichen Beziehungen nicht gestillt werden.

Wer immer wieder aufs Neue die gleichen toxischen Beziehungsmuster lebt, findet sich früher oder später in einem Teufelskreis wieder: Anderen wirklich zu vertrauen, wird durch das wiederholte Eingehen von negativen Bindungen mit der Zeit immer schwieriger. Letztlich bestätigen wir uns durch unser schädigendes Beziehungsverhalten wiederholt, dass wir es nicht wert sind, geliebt zu werden. Dieses Gefühl wird früher oder später Störungen im System verursachen.

Eine systemische Aufstellung integriert abgespaltene Anteile und befreit von übernommener Schuld

In der Aufstellungsarbeit gehen wir davon aus, dass die Ursachen für solche Störungen in Wahrheit im Familiensystem liegen. Die Generation unserer Eltern und Großeltern wurde durch Krieg, Flucht und Vertreibung zum Teil schwerst traumatisiert. Traumatische Erfahrungen haben die Eigenschaft, sich über die Generationen hinweg fortzupflanzen – solange, bis jemand es wagt, den Teufelskreis zu durchbrechen, um das geerbte sowie das eigene Trauma anzuschauen und aufzuarbeiten.

Vielleicht gehörst Du auch zu den Menschen die sich trotz allem erlebten Leid fragen, wie ihr Leben wohl aussehen würde, wenn es die eine, echte Liebe in ihrem Leben gebe. Mit Hilfe einer systemischen Aufstellung in der Gruppe ist es möglich zu lernen, wieder einen Zugang zur „Kraftquelle Liebe“ zu finden. Wir richten den Fokus dabei ganz auf den Selbstwert. Auch kann es um die Integration möglicher abgespaltener Anteile und die Abgrenzung von übernommener Schuld gehen. Du kannst dann Deinen Ursprung fühlen und zwar so, wie Du eigentlich angedacht gewesen bist, bevor Störungen und negative Erfahrungen in Dein Leben getreten sind.

Zu diesem Zeitpunkt waren Liebe und Vertrauen nämlich noch ein wesentlicher Bestandteil von Dir und Deiner Kraft. Die Kraft war schon bei Dir, noch bevor Du überhaupt geboren wurdest. Sie ist ein natürlicher Teil von Dir, so wie sie ein natürlicher Teil eines jeden Menschen ist. Es kann allerdings sein, dass Du sie zur Zeit nicht spüren kannst oder sie Dir nicht mehr richtig zur Verfügung steht.

Du warst vermutlich nicht der Erste in deiner Familie, dem ein Leid zugefügt wurde

Für viele Menschen bedeutet es eine unglaubliche Befreiung überhaupt zu erfahren, dass diese Liebe wirklich existiert. Sie spüren zum ersten Mal, wie heilsam sich Liebe und Vertrauen im eigenen System anfühlen können. Dieses Erlebnis ist oft ein wesentlicher Schritt auf dem Weg hin zur Selbstakzeptanz. Es macht den Ausstieg aus destruktiven Mustern möglich. Dann wird der Weg frei, um anderen zu vergeben und selbst die Liebe in all ihren Facetten in das eigene Leben zu lassen.

Falls Du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, dann möchte dir sagen: Du bist sehr wahrscheinlich nicht der erste in deiner Familie, dem früh Leid zugefügt worden ist. Genauso ist es nicht deine Schuld, wenn Du es schwer hast, Vertrauen zu geben und echte Liebe zu spüren. Du bist weder verantwortlich für das Leid, was dir angetan wurde, noch für das verpfuschte Leben deiner Eltern oder Großeltern. Es ist jedoch gut möglich, dass Du dieses Gefühl schon lange mit dir trägst und stark verinnerlicht hast.

Du hast die Chance der Erste in deiner Familie zu sein, der es schafft, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien!

 

Aufstellung am Wochenende in Berlin: Monatlich biete ich Aufstellungstage in der Gruppe zu wechselnden Themen an. Ich lade Dich herzlich ein, dabei zu sein! Interessierte senden einfach eine kurze Nachricht an mail@schuermann-solutions.de oder melden sich über die Anmeldeseite an.

 

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