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Bin ich hochsensibel? 5 Anzeichen, die sehr sicher sind

Die Hochsensibilität ist kein neuartiges Phänomen und erst recht keine bloße Erfindung. Schon in den 1930er Jahren wurde sie erforscht. Leider dauerte es dann fast 70 weitere Jahre, bis auch ihre positiven Seiten entdeckt und anerkannt wurden. Woran man merkt, dass man selbst hochsensibel veranlagt ist, zeigen vor allem 5 Aspekte.

Hochsensible gab es immer und zu allen Zeiten. Bei Naturvölkern wurden sie oft als Heiler und Schamanen geschätzt. In unserer westlichen Welt haben es besonders sensible Menschen hingegen noch heute oft schwer.

Den Blick auf die Hochsensibilität als eine positive Eigenschaft und wertvolle Ressource gibt es tatsächlich erst seit wenigen Jahren. Das ist auch logisch, denn in früheren Kriegs- und Krisenzeiten war der sensible Mensch nicht sonderlich gefragt. Durchsetzungskraft, das "Recht des Stärkeren" und das Beweisen von Härte waren das, was zählte.

Vor allem in der Arbeitswelt setzt sich aber allmählich eine ganz andere Sichtweise auf hochsensible Menschen durch: Sie werden geschätzt für ihre analytischen und kommunikativen Fähigkeiten und scheinen deshalb nicht selten besonders geeignete Kandidaten für Führungspositionen zu sein.

ÜBER DIE PSYCHOANALYSE HIN ZUR HOCHSENSIBILITÄT

Die Erfindung der Psychoanalyse um 1890 durch den Wiener Psychiater Sigmund Freud rückte die menschliche Psyche erstmals in den Fokus der Wissenschaft. Hiermit in Zusammenhang steht auch die Entdeckung des Phänomens der Hochsensibilität. Unter dem Titel Der sensible Mensch: Psychologische Ratschläge zur Lebensführung (Autor: Eduard Schweingruber) gelangte 1935 das erste Ratgeberbuch für Hochsensible auf den Markt.

Für die folgenden Jahrzehnte geriet das Thema Hochsensibilität dann mehr oder weniger wieder in Vergessenheit. Erst Mitte der 1990er Jahre näherte sich die amerikanische Psychologin Dr. Elaine Aron in ihrem Buch The Highly Sensitive Person erneut dem Phänomen.

Aron geht davon aus, dass bis zu 20 Prozent der Menschen sensibler sind als die übrige Bevölkerung. Eine zentrale These der Psychologin lautet:

  • "Hochsensibilität ist eine alternative Überlebensstrategie der Natur, die den Menschen heute noch Vorteile bringt"

Während in den 1930er Jahren die Hochsensibilität unter dem Eindruck des damaligen Gesellschaftsbildes eher negativ gesehen wurde, betont Aron vor allem die positiven Aspekte eines besonders intensiven Gefühlserlebens.

Eine ganze Reihe von Autoren, Psychologen und Therapeuten sind ihr Inzwischen nachgefolgt und haben sich intensiv mit Hochsensibilität beschäftigt. Sie alle sind sich sicher: Bei dem Phänomen handelt es sich weder um eine psychische Störung, noch um eine Erkrankung!

Bin ich hochsensibel? Diese 5 Anzeichen sind sehr sicher

Wenngleich sich die Kriterien für Hochsensibilität bei den jeweiligen Autoren unterscheiden, so gibt es doch immer wieder bestimmte Aspekte, die in der Fachliteratur als zentral genannt werden.

1. Sensorische Reize überfordern schnell

Bestimmte Gerüche, Lärm und große Hektik beeinträchtigen das Empfinden massiv. Möglicherweise besteht die Tendenz, entsprechende Situationen ganz zu vermeiden oder zumindest soweit einzugrenzen, dass sie nicht allzu häufig erlebt werden müssen.

2. Reichhaltiges, komplexes Innenleben

Es besteht ein großes Interesse an philosophischen und gesellschaftspolitischen Themen und dem Wunsch nach Austausch mit anderen. Viele Hochsensible sind überdies im Natur- oder Tierschutz engagiert, nicht wenige ernähren sich ganz oder teilweise vegetarisch oder vegan

3. Feines Gespür für Kunst, Musik, schönes Essen etc.

Hochsensible haben natürlicherweise ein hohes, ästhetisches Empfinden. Sie können sehr lange über ein Kunstwerk sinnieren und feinste Details in ihm erkennen. Traurige Filme oder emotional gestaltete Musikstücke rühren sie auch schon einmal zu Tränen.

4. Beeinflussung durch die Stimmung anderer Menschen

Menschen und ihre Beziehungen zueinander sind etwas, das den Hochsensiblen oft unfreiwillig stark beschäftigt. Gibt es irgendwo eine Störung, fühlt sich jemand nicht wohl in seiner Haut, so fällt das besonders Sensiblen schnell auf und ihre eigene Stimmung wird dadurch spürbar beeinflusst.

5. Als Kind von Eltern und Lehrern für (zu) sensibel gehalten

Weichei, Sensibelchen, oder schlicht der Hinweis, dass man sich doch nicht so "anstellen" möge: Viele Menschen mit ausgeprägtem, sensiblem Empfinden teilen die Erfahrung, als Kinder in der Schule von Lehrern und Klassenkameraden gemobbt worden zu sein. Noch als Erwachsene kann es Hochsensiblen passieren, für ihr "So-sein" unangemessen kritisiert zu werden.

Das Leben mit einer ausgeprägten Fähigkeit zur Sensibilität kann anstrengend und kräftezehrend sein. Wem die eigene Hochsensibilität nicht bekannt ist, kann sich womöglich nicht richtig gegen Kritik schützen - oder hält diese sogar schlimmstenfalls für vollkommen gerechtfertigt.

Wie man sein Leben mit Hochsensibilität gut gestaltet und diese Gabe sogar als Ressource in vielen Lebensbereichen für sich nutzen kann, ist am besten in einem auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichteten Coaching erlernbar.

Foto: Pexels

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