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Wie wir die Abspaltung negativer Gefühle der Kindheit überwinden und endlich ganz werden.

Kleine und große traumatische Erlebnisse in der Kindheit belasten oft ein Leben lang, wenn damit verbundene Abspaltungen nicht wieder in die Persönlichkeit integriert wurden. Für Betroffene bedeutet die Aufrechterhaltung der Abspaltung einen erheblichen Energieaufwand. Eine Systemaufstellung kann helfen, diesem einst sinnvollen Schutzmechanismus ein Update zu geben: Indem verlorene Anteile gefunden und integriert werden. Die freiwerdende Energie steht dann zur Verwirklichung unserer persönlichen Lebensziele zur Verfügung, wir fühlen uns vollständiger.

Abspaltung ist grundsätzlich nichts Negatives. Sie ist ein psychologischer Prozess, der vielen das Weiterleben nach traumatischen Ereignissen überhaupt erst möglich macht. Denn Kinder sind ihrer Umwelt schutzlos ausgeliefert – und unter ihnen gerade diejenigen, die besonders sensibel oder hochsensibel sind.

Kinder sind essentiell auf die Versorgung durch Eltern oder Erziehungsberechtigte angewiesen. Konkrete Erinnerungen und Bilder an traumatisierende Ereignisse werden beim Prozess der Abspaltung vom sonstigen, möglicherweise durchaus als positiv empfundenen Erleben in Kindheit und Jugend, einfach abgetrennt.

Für eine ganze Weile, möglicherweise für viele Jahre, ist die Abspaltung also dringend nötig und durchaus sinnvoll. Erst mit dem Älterwerden beginnt das Blatt sich zu wenden.

Abgespaltene Anteile begünstigen Depression, Süchte und andere selbstschädigende Muster

Es ist ein Bild, welches sich häufig in meiner Praxis zeigt: Ab einem Lebensalter von circa 30 Jahren stellen viele Menschen erstmals fest, dass etwas in ihrem Leben nicht stimmt. Spätestens mit Mitte 40 breitet sich innerlich der Wunsch nach Veränderung aus. Es wird klar: Dass Leben, so wie sie es bisher geführt wurde, macht nicht glücklich und passt nicht mehr.

Manche haben nur das unbestimmte Gefühl entwickelt, dass etwas nicht stimmt, oder sie fühlen sich irgendwie unwohl, laufen immer wieder vor dieselbe Mauer. Andere leiden an psychosomatischen Störungen, oder an einer Depression. Wieder andere haben Alkohol- oder Drogenprobleme – Süchte helfen, das eigentlich Unaushaltbare aushaltbar zu machen. Das kann auch eine ganze Weile gut gehen, vor allem, wenn es einen Partner gibt, der einen ganz ähnlichen Lebensstil pflegt. Bei beiden geht es auf Kosten der Gesundheit.

Schicksalsschläge, der Tod eines geliebten Menschen etwa, oder die Trennung von einem langjährigen Partner, sind für meine Klienten ebenfalls häufig ein Anlass, sich zu einer tiefgreifenden Veränderung zu entscheiden. Sie haben erlebt, dass das alles im Leben und das Lebens selbst endlich sind.

 

Familienaufstellung am Wochenende in Berlin: Am Samstag, 20. Juni, treffen wir uns zur nächsten Systemaufstellung in der Gruppe unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln. Das Seminar findet ab 10:30 Uhr bei InnenMehr in Kreuzberg statt und ist auf max. 10 Teilnehmer begrenzt. Wenn Sie teilnehmen möchten, können Sie mich vorab via E-Mail kontaktieren – natürlich auch, wenn Sie Fragen haben zur systemischen Arbeit: mail@schuermann-solutions.de

 

Wenn es Zeit ist, verlorene Anteile zurückzuholen und zu integrieren

Abspaltung verunmöglicht es uns, unser aktuelles Erleben auf die konkreten Auslöser der Kindheit zurückführen. Es kommt uns (normalerweise) gar nicht in den Sinn, nach welchen alten Mustern wir bis zum heutigen Zeitpunkt eigentlich genau handeln.

Der Mechanismus der Abwehr tut das seinige dazu. Es ist ein Versuch der Psyche, uns vor dem Hochkommen von negativen Gefühlen zu schützen. Das lässt uns weiterhin blind sein für ungünstige Verstrickungen aus der Kindheit, die uns aus dem Ganzen bis heute, als Erwachsene, entstehen. Was wir aber sehen (und deutlich spüren!), das sind die Ergebnisse: Ein unzufriedener Partner, oder unser eigenes, ständig wiederkehrendes Unzufriedensein. Beruflicher Misserfolg und dass wir scheinbar unseren Platz in dieser Welt einfach nicht finden können, gehören ebenfalls zu diesen Beobachtungen in unserem Leben, denen gegenüber wir uns machtlos fühlen.

Eines Tages kommt dann der Punkt, an dem viele nicht mehr weiter wissen. Das ist der Moment, in dem der Blick von außen, die Einordnung, das Zurückholen der verlorenen Anteile und deren Integration eine echte Veränderung anstoßen können.

Der Unterschied zu früher ist: Heute sind wir erwachsen und in der Lage, die Gefühle aus der Kindheit mit anderen Augen zu sehen, einzuordnen und so letztlich auch auszuhalten. Wir haben ein Bewusstsein für uns entwickelt, das Kindern noch fehlt. Wir kennen unsere Rechte und Bedürfnisse, können Manipulation und Abhängigkeiten erkennen und sind nicht mehr auf einen Versorger angewiesen.

Vorurteile gegenüber systemischer Arbeit: Warum das Seelenheil des Klienten immer im Mittelpunkt steht

Diese Stelle möchte ich dazu nutzen, um mit einem weitverbreiteten Vorurteil aufzuräumen, welches der Technik der Familienaufstellung leider bis heute vorauseilt. Denn die Integration von verlorenen Anteilen ist ein enorm wichtiger Schritt: Entweder um unser komplettes Potenzial zu leben, oder um selbstschädigende Verhaltensweisen, Depressionen und anderen psychosomatischen Erkrankungen ihre „Lebensgrundlage“ zu entziehen. Bei der Integration im Rahmen einer Systemaufstellung geht es darum, verlorene Anteile zurückzuholen und diese Verhaltensweisen überflüssig zu machen.

Worum es ganz eindeutig nicht geht, ist es in irgendeiner Weise Tätern und anderen Personen aus dem früheren, kindlichen Umfeld die Verantwortung abzusprechen!

Leider wird der Methode der Familienaufstellung genau diese unberechtigte Kritik immer wieder zum Vorwurf gemacht.

In meiner systemischen Arbeit ist Integration immer am Seelenheil des Klienten ausgerichtet und ausschließlich an diesem interessiert. In der systemischen Aufstellung kann es zwar auch vorkommen, mit Tätermotiven (durch die Rollen der Stellvertreter) in Dialog zu treten. Diese Konfrontation erfolgt aber ausschließlich im geschützten Rahmen und freiwillig. Sie dient nicht als Entschuldigung für ehemaliges Fehlverhalten.

Systemaufstellung kostet Energie, doch am Ende des Prozess steht ein Energiegewinn und mehr Lebensfreude!

In der Praxis führt eine Familienaufstellung nicht selten zu tiefen emotionalen Reaktionen – das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Zu diesem Zweck biete ich grundsätzlich eine Nachbetreuung und Begleitung für meine Klienten, sofern sie gewünscht ist und benötigt wird. Ich erlebe auch immer wieder viele Menschen, die durchaus eigenständig mit dem Erlebten umgehen können und keine weitere Hilfe benötigen.

Obwohl eine Aufstellung und die Integration von Anteilen erst einmal einen Energieaufwand bedeuten kann, steht am Ende des Prozess ein Energiegewinn! Das System wird insgesamt durch die Integration gestärkt und gekräftigt.

Denn Energie, die zuvor für das Aufrechterhalten schädigender Lebens- und Verhaltensweisen aufgewendet werden musste, steht dann für anderes zur Verfügung: Etwa zur Verwirklichung lang gehegter Lebensträume, für den Aufbau einer auf gegenseitige Achtsamkeit ausgerichteten Partnerschaft oder einfach, um mit sich und der Welt im Frieden und Einklang zu stehen.

 

Familienaufstellung am Wochenende in Berlin: Am Samstag, 20. Juni, treffen wir uns zur nächsten Systemaufstellung in der Gruppe unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln. Das Seminar findet ab 10:30 Uhr bei InnenMehr in Kreuzberg statt und ist auf max. 10 Teilnehmer begrenzt. Wenn Sie teilnehmen möchten, können Sie mich vorab via E-Mail kontaktieren – natürlich auch, wenn Sie Fragen haben zur systemischen Arbeit: mail@schuermann-solutions.de

 

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